top of page

Die Beständigkeit des Schreibens

  • Autorenbild: Stefan Ohm
    Stefan Ohm
  • 27. Okt. 2022
  • 2 Min. Lesezeit

Über die Lebensleistung von Autorinnen und Autoren gerate ich regelmäßig ins Staunen. Als Brandon Sanderson im März eine Kickstarter Kampagne für vier weitere umfangreiche Bücher startete, fragte ich mich, wie er solch eine Leitung überhaupt bewerkstelligt. Aktuell ist er sicherlich einer der produktivsten Autoren der Gegenwart, der es gleichzeitig schafft mit seinen Werken eine hohe Qualität zu erreichen.


Brandon Sanderson ist glücklicherweise sehr offen über seine Arbeitsweise. Laut eigenen Angaben schreibe er ca. 2.500 Wörter pro Tag und in der Spitze 500 Wörter in der Stunde. In einem Interview 2016 beschrieb er sogar seinen täglichen Arbeitsablauf.


Demnach stehe er gegen Mittag auf und beginne mit einer ersten Schreibeinheit, die bis 17:00 Uhr dauert. Der restliche Tag gehöre der Familie, bis er sich abends noch einmal hinsetzt und bis 2:00 oder 3:00 Uhr nachts schreibt. Mit dieser Arbeitsweise gelingt es ihm in drei Monaten ca. 100.000 Wörter zu schreiben. Mit solch einer Produktivität gelingt es ihm, jedes Jahr mindestens ein umfangreiches Werk zu veröffentlichen. Er selbst betont, dass für seine Arbeitsweise Beständigkeit wichtig sei und er diesen Arbeitsprozess an mindestens fünf bis sechs Tagen in der Woche aufrechthält.



ree
Fantasy Reihen - Wortanzahl

Und so wie Brandon Sanderson produzieren viele Autoren, gerade im Fantasy Bereich, enorme Werke, die mehrere Millionen Wörter umfassen. Berühmt für ihren Umfang sind sicherlich Das Rad der Zeit von Robert Jorden und eben Brandon Sanderson mit ca. 4,3 Mio. Wörtern oder Das Spiel der Götter von Steven Erikson mit ca. 3,3 Mio. Wörtern. Die drei Bücher des Herrn der Ringe umfasst im Vergleich nur knapp 500.000 Wörter.

Aber auch andere Schriftsteller erschaffen Ihrer Karriere hervorragende Werke in Umfang und Qualität. Leider sind viele Schriftsteller recht verhalten, was ihre tägliche Produktivität betrifft. Einige berühmte Autoren berichten dennoch über ihre Arbeitsweise.


  • Ernest Hamingway – 500 Wörter

  • Ian Banks – 3.000 Wörter

  • Michael Crichton – 10.000 Wörter (davon viel Überarbeitung)

  • Stephen King – 2.000 Wörter

  • Neil Gaiman – 1.500 Wörter

Am Ende ist die Summe der Wörter, die pro Tag geschrieben werden, nur ein grober Maßstab für die Produktivität. Den ganzen Tag auf der Schreibmaschine zu hämmern, garantiert keine Qualität – es zählt nicht nur, wie viel geschrieben wird, sondern was geschrieben wird.


Wenn Sie jedoch aus diesem Artikel eine solide Erkenntnis ziehen müssen, sind 2.000 Wörter pro Tag die am häufigsten genannte Zahl für ein produktives Schriftstellerleben.


Ich persönlich schreibe ungefähr 1.000 Wörter am Tag und auch nicht täglich, sondern nur an drei bis vier Tagen in der Woche. Für einen Hobby-Schriftsteller mit Vollzeitjob, Familie und viel nebenbei ist dies aber ein akzeptables Level.

 
 
 

Kommentare


bottom of page